Ein Alltagsgegenstand auf den wohl keiner verzichten will, über den man sich aber oft viel zu wenig Gedanken macht: Die Treppe. Dabei ist sie nicht einfach nur praktisch, sondern prägt auch maßgeblich die Architektur eines Gebäudes. Grund genug, dass wir uns die verschiedenen Arten anschauen und zeigen, welche Treppen und welches Material am Besten zum Landhausstil passen.
Interessante kurze Info vorab: Treppen sind sogar so wichtig für unsere Zivilisation, dass es eine eigene Wissenschaft gibt, die sich mit ihrer Erforschung befasst: die Scalalogie (lat. scala: Treppe, Stufe).
Was gibt es für Treppenarten?
Auch wenn in Süddeutschland und Österreich im Allgemeinen der Ausdruck „Stiege“ verwendet wird, so bleiben wir bei „Treppe“. Und dies sind die wichtigsten Arten für den Innenraum, die auch gut zum Wohnen im Landhausstil passen:
1. Gradläufige Innentreppen

Materialmix bei Innentreppe mit Podest (Treppe & Foto Fontanot)
Dies ist die einfachste Form, Merkmal ist ihre Symmetrie, d.h. alle Stufen haben die gleiche Form und Größe. Wenn mehrere Treppen durch Podeste verbunden werden, dann sind auch Richtungsänderungen möglich. Vorteil: sehr funktional. Nachteil: diese Treppe braucht viel Platz, wenn sie über mehrer Etagen gehen soll.
Raumspartreppe
Die einfachste bzw. platzsparendste Form einer gradläufigen Innentreppe ist die sog. Raumspartreppe, meist genutzt als Zugang zum Dachboden. Sie geht steil nach oben und benötigt dadurch nur wenig Grundfläche. Die Befestigung ist lediglich oben an der Öffnung zur Etage.
Vorteil: Man kann sie sehr gut zusammenschieben.
Nachteil: Nicht für Senioren, Kinder und Bewohner mit Handicap geeignet. Auch wer oft schwere und große Sachen transportieren muss, sollte aus Sicherheitsgründen eine Alternative zur Raumspartreppe wählen.
2. Gewendelte Innentreppen
Typisch ist der gebogene Verlauf, der Grad der Biegung bestimmt daher den Namen:
• 90 Grad Bogen = viertelgewendete Treppe
•
180 Grad Bogen = halb gewendelte Treppe
• mehr als 180 Grad Bogen = Wendeltreppe
Wichtigstes Merkmal ist die Keilform der Stufen, die zum Treppenauge hin immer schmaler werden. So kann jeder dort auftreten wo die Stufenbreite individuell am sichersten erscheint.
Vorteil: Anders als gradläufige Treppen benötigen Wendeltreppen nur sehr wenig Platz, d.h. meist sogar weniger als 6 m2 Bodenfläche. Das macht sie besonders optimal für den Einbau in Maisonettewohnungen oder in kleineren Einfamilienhäusern., wie z.B. die Treppen von Fontanot
Nachteil: bei „Gegenverkehr“ kann es eng werden auf der Treppe, d.h. zwei Personen kommen nur aneinander vorbei, wenn eine auf die schmalste Stelle der Stufen tritt.

Spindeltreppe aus Metall im filigranen mediterranen Landhausstil (Treppe & Foto Fontanot)
3. Spindeltreppen
Sie ist die extravagante Schwester der Wendeltreppe mit einer markanten Säule in der Mitte, an der sich die Stufen wie eine Spindel nach oben schrauben. Vorteile: Spindeltreppen sind sehr platzsparend und können wie Designelemente aussahen. Sogar mitten im Raum platziert kann diese Treppe sehr attraktiv wirken und den persönlichen Einrichtungsstil unterstreichen. Nachteil: Wenn die Treppe sehr eng ist, sind auch die Stufen entsprechend schmal, was die Nutzung etwas schwierig machen kann. Wenn es die Haupttreppe ist, dann achten Sie unbedingt darauf, dass sie einen genügend großen Durchmesser hat.
Die 3 wichtigsten Materialien für Innentreppen
1. Holz
Besonders schön zum Landhausstil passen natürlich Treppen aus Holz. Harthölzer wie z.B. Eiche, Esche oder Buche sind extrem robust. Farbloser oder farbiger Lack sorgen dafür, dass das Holz sehr pflegeleicht und langlebig ist. Weichhölzer wie Kiefer und Fichte nutzen sich schneller ab vor allem bei einer intensiven Nutzung durch Absatz- und Straßenschuhe.
Vorteil: Holz ist ein Naturmaterial mit warmer Ausstrahlung, dass sich an Händen und Füßen einfach gut anfühlt. Und mit der entsprechenden farbigen Lackierung passt eine Holztreppe sowohl zum modernen wie klassischen Landhauslook.
2. Metall
Wer den Industrial-Style liebt, für den sind Treppen aus Metall genau das Richtige. Mit einer platzsparenden Spindeltreppe aus Stahl setzen Sie ein Statement im Factory-Look im Flur- oder auch direkt im Wohnbereich. Schön ist auch die Kombination aus Metall und einem Handlauf aus Holz. Und auch für den Außenbereich sind Spindeltreppe aus Metall geeignet, z.B. um die Terrasse mit dem begrünten Dach zu verbinden.

Freistehende Spindeltreppe aus Stahl im modernen Landhausstil (Treppe & Foto Fontanot)
3. Stein
Massive Treppen aus Stein vermitteln einen Hauch von Ewigkeit und können sowohl robust (z.B. gemauert aus Ziegelsteinen) als auch mondän wirken (aus Marmor oder Granit). Und wem eine reine Steintreppe zu wuchtig ist, der sollte auf Materialmix setzen. Denn auch zu Treppen aus Metall und Holz passen wunderbar steinernde Stufen.