So wird der Garten ein Paradies für Schmetterlinge

Waldreben (Clematis) bieten mit ihren vielen Blüten Schmetterlingen reichlich Nahrung und verschönern kletternd Zäune, Mauern und Pergolen.In einen Landhausgarten gehören duftende Pflanzen und bunte Schmetterlinge einfach dazu. Mit ihren zarten, farbenfrohen Flügeln, auf denen sie durch die Lüfte tanzen, gehören Schmetterlinge zu den beliebtesten Tieren, die man im eigenen Garten antreffen kann. Dafür müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Pflanzen Sie Schmetterlinge anlocken.

Wo statt nektarreichen Blüten Rasen, Kieswege und Pflastersteine dominieren, werden sich die attraktiven Falter nur selten aufhalten. Doch es geht auch anders:

„Mit einer abwechslungsreichen Bepflanzung, die ihnen das ganze Jahr über Nahrung bietet, kann man seinen Garten in ein Paradies für Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und Co. verwandeln“, erklärt Andreas Huben vom Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. „Damit können Gartenbesitzer aktiv zum Umweltschutz beitragen und gleichzeitig Natur hautnah erleben.“

Anziehende Düfte

Im Sommer blüht zum Beispiel der Schmetterlingsflieder * (Buddleja davidii). Von seinen weißen und violetten Blütentrauben geht ein Duft aus, der für die Falter unwiderstehlich und auch für Menschen ein Genuss ist. Auch der Lavendel (Lavandula angustifolia) wendet diese bewährte Methode an, um Bestäuber auf seine Blüten zu locken. Schmetterlinge „riechen“ den Duft mit ihren Fühlern – zwei überaus empfindliche Sinnesorgane, die sogar einzelne Moleküle eines Lockstoffes wahrnehmen können. Ihre feine „Nase“ kommt ihnen auch bei der Fortpflanzung zugute. Bei vielen Schmetterlingsarten geben nämlich die weiblichen Falter Pheromone ab. So finden die männlichen sie sogar, wenn sie kilometerweit entfernt sind.

 

Vom Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) mit seinenweißen und violetten Blütentrauben geht ein Duft aus, der für die Falter unwiderstehlich und auch für Menschen ein Genuss ist.

Vom Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) mit seinenweißen und violetten Blütentrauben geht ein Duft aus, der für die Falter unwiderstehlich und auch für Menschen ein Genuss ist.

Auf der Suche nach Nektar

Insekten haben faszinierende Fähigkeiten. Doch die Klimaerwärmung, intensive Landwirtschaft und einseitige Bepflanzung machen ihnen das Leben nicht leicht. Ein Beispiel ist das Hummelsterben, das seit vielen Jahren im Hochsommer zu beobachten ist. Nachdem man über die Ursachen lange im Dunkeln tappte, gibt es mittlerweile mehrere Erklärungsansätze für dieses jährlich, meist zur Blütezeit der Linden auftretende Phänomen. Ein wesentliches Problem ist, dass die Hummeln verhungern. Da sie keine Nahrungsvorräte anlegen, kann eine Periode, in der es nur wenige Blüten gibt, schnell ihren Tod bedeuten. Die Linde lockt mit ihrem nahrhaften Nektar hungrige Hummeln an, doch diese sind dann oft bereits zu schwach, um ihn aufnehmen zu können. „Insekten brauchen das ganze Jahr über Nahrung. Eine Mischung aus Pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, führt zu einer dauerhaften Versorgung und ist daher ideal“, empfiehlt Huben. „Baumschulgärtner haben das Wissen und die Erfahrung, Gehölze für den Garten so zu kombinieren, dass immer etwas blüht.“

Waldreben (Clematis) bieten mit ihren vielen Blüten Schmetterlingen reichlich Nahrung und verschönern kletternd Zäune, Mauern und Pergolen.

Waldreben (Clematis) bieten mit ihren vielen Blüten Schmetterlingen reichlich Nahrung und verschönern kletternd Zäune, Mauern und Pergolen.

Tagpfauenauge und Aurorafalter

Wer seinen Garten naturnah gestaltet, auch Wildsträuchern einen Platz einräumt, kann sich nicht nur über den Zitronenfalter, den Kleinen Fuchs oder den Großen Kohlweißling, sondern auch über Besuch vom Tagpfauenauge, Schwalbenschwanz, Aurorafalter oder vom Wiesenbläuling freuen.

Attraktive Sommerblüher sind zum Beispiel die Säckelblumen * (Ceanothus), die mit ihren kobaltblauen Blüten auf sich aufmerksam machen. Die Trompetenblume * (Campsis) zeigt sich hingegen als reichblütige Schlingpflanze in leuchtendem Rot und Orange. Eine große Vielfalt an sommerlichen Blütenfarben bietet auch das Waldrebensortiment (Clematis). Diese Kletterpflanzen verschönern Zäune, Mauern und Pergolen und finden auch in kleinen Gärten Platz.

Auch die wohl beliebteste Gartenpflanze, die Rose (Rosa), kann Schmetterlinge anlocken. Wichtig ist jedoch, Sorten auszuwählen, deren Blüten nicht gefüllt sind.

Auch die wohl beliebteste Gartenpflanze, die Rose (Rosa), kann Schmetterlinge anlocken. Wichtig ist jedoch, Sorten auszuwählen, deren Blüten nicht gefüllt sind.

Wichtig: Nur Rosen mit ungefüllten Blüten locken Schmetterlinge

Auch die wohl beliebteste Gartenpflanze, die Rose (Rosa), kann Schmetterlinge anlocken. Wichtig ist jedoch, Sorten auszuwählen, deren Blüten nicht gefüllt sind. Dicht ineinander wachsende Blütenblätter sind zwar schön anzusehen, doch für nektarsuchende Insekten vollkommen nutzlos. In jedem Rosenbeet sollten deshalb auch Sorten mit ungefüllter Blüte gepflanzt werden. Ob kletternd, als Strauch oder Bodendecker – es gibt eine große Auswahl an Rosensorten, die durch ihre Form und Farbe überzeugen und zudem Insekten wertvolle Nahrung bieten.

Calluna-vulgaris-heidekraut

Die Besenheide (Calluna vulgaris), auch Heidekraut genannt, blüht sehr dekorativ bis in den späten Herbst

Heidekraut freut Schmetterlinge mit Blüten bis in den Herbst

Eine andere klassische Gartenpflanze, deren ökologischen Wert viele nicht kennen, ist die Besenheide (Calluna vulgaris). Das Heidekraut, wie es auch genannt wird, braucht einen mageren, sauren Boden. Dann beschert sie bis in den September hinein einen nahrhaften Blütenteppich. Eingepflanzt in Kisten oder Töpfe im Landhauslook verschönt das Heidkraut mit seinen verschiedenen Violetttönen Balkons oder Terrassen.

Welche Pflanze für das eigene Grün am besten geeignet ist, erfahren Gartenfreunde bei einer persönlichen Beratung in der Baumschule. Außerdem geben die Profis fachkundige Tipps zum Standort, zur Pflege und zum Schnitt der Pflanzen. Weitere Informationen und Baumschulen vor Ort sind unter www.gruen-ist-leben.de zu finden.

Texte und Bilder: BdB
Foto Heidekraut: fotolia @ Gerhard Seybert

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